Seit September 2019 arbeitet die Stadt Dinslaken zusammen mit sieben weiteren europäischen Städten in dem EU-finanzierten Projekt "Active Citizens - Bürgerbeteiligung in kleinen und mittleren Städten". Dinslakens französische Partnerstadt Agen hat die Federführung, unterstützt wird das Projekt durch den Experten der Europäischen Union Christoph Gouache. Weiter dabei sind die Städte Bistrita (Rumänien), Cento (Italien), Hradec Kralove (Tschechien), Santa Maria da Feira (Portugal), Saint Quentin (Frankreich) und Tartu (Estland). "Active Citizens" ist eins von 23 Aktionsplanungs-Netzwerken, die aktuell im Rahmen des URBACT-Programms von der Europäischen Gemeinschaft gefördert werden. URBACT selbst ist das Förderinstrument der EU für integrierte und nachhaltige Stadtentwicklung und setzt mit Vorrang auf die Bildung von thematischen Netzwerken und den Erfahrungsaustausch verschiedener europäischer Städte und Institutionen
Bei der Auftaktveranstaltung in Agen stellten alle Städte ihre bislang entwickelten Maßnahmen zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürger einander vor und berichteten über ihre Erfahrungen. Christoph Gouache und Nicolas Castet (Stadt Agen) bereisten in den Wintermonaten jede einzelne Stadt, trafen mit örtlichen Akteurinnen und Akteuren zusammen und erkundeten individuelle Perspektiven zur Weiterentwicklung im Rahmen des URBACT-Projekts. Das Ergebnis wurde in einer Grundlagenstudie zusammengefasst, die der EU dann auch als Grundlage für die Bewilligung der zweiten Projektphase diente. Bis Juni 2022 haben die acht Städte nun die Aufgabe, einen "Integrierten Aktionsplan" zu erarbeiten, der Ziele und Maßnahmen für die umfassende Etablierung von Bürgerbeteiligung in jeder einzelnen Stadt beschreibt. Dieser und die damit einhergehenden finanziellen und personellen Ressourcen zur Umsetzung werden vom Rat der Stadt im Frühjahr 2022 offiziell beschlossen.
Auf dem Weg dahin gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten zur europäischen Zusammenarbeit, zum Erproben neuer Methoden der Partizipation und zum Erfahrungsaustausch. In jeder Stadt hat sich eine örtliche Aktionsgruppe gebildet, die den Prozess vor Ort trägt und verantwortlich gestaltet.
In Dinslaken umfasst "Active Citizens Dinslaken" rund 15 Personen, die auf je unterschiedliche Weise Bürger*innen-Beteiligung praktizieren: Abteilungen der Stadtverwaltung ebenso wie Bürgervereine, das KiJuPa oder Personen aus der aktiven Bloggerszene. Ergänzt wird die Arbeitsgruppe noch durch drei Stadtverordnete, die vom neu gewählten Rat bestimmt werden.
Für die Stadt Dinslaken ist die Mitarbeit im URBACT-Programm gleichzeitig der Weg, um eine Forderung aus der städtischen Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Dort ist als operatives Ziel festgelegt: „Bis zum Jahr 2027 ist die überwiegende Mehrheit der Dinslakener Bürgerinnen und Bürgern über die neu entwickelten Beteiligungsangebote nachprüfbar informiert. Diese Angebote sind unter den Aspekten zielgruppenorientiert, niederschwellig und frustrationsmindernd gestaltet.“ (Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Dinslaken, 2018, S. 46)
Nähere Informationen zum aktuellen Projektverlauf und zum URBACT-Programm gibt es hier:
Webseite: https://urbact.eu/activecitizens
Twitter: @AcnActive
#activecitizensnetwork
Urbact-Webseite EU: https://urbact.eu/urbact-im-%C3%BCberblick
Urbact-Webseite national: https://urbact.eu/urbact-deutschland-und-%C3%B6sterreich