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Fortbildung

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Gesundheitsversorgung: die Bedeutung der sprachlichen Verständigung

Schmerzen werden in unterschiedlichen Kulturen anders empfunden und geäußert. Das kann vor allem in der Kommunikation zwischen dem medizinischen und therapeutischen Personal und den Patientinnen und Patienten zu Missverständnissen und im Extremfall zu falschen Diagnosen führen. „Im Gesundheitssystem sind noch einige Defizite in Bezug auf Interkulturalität vorhanden, auch wenn es mittlerweile mehr Personal mit Zuwanderungsbiographie und Fortbildungen gibt als vor paar Jahren“, erklärt der Integrationsbeauftragte der Stadt Dinslaken, Senol Keser. 

Insbesondere im türkischen bzw. muslimischen Sprachraum drücken Patientinnen und Patienten ihre Leiden in sogenannten Organchiffren aus. Sagt ein türkischsprachiger Patient „Kafayı üşüttüm!“, dann bedeutet das nicht wie 1:1 übersetzt: „Ich habe meinen Kopf erkältet“, sondern, dass es einem psychisch nicht gut geht und man kurz davor ist, „verrückt“ zu werden. „Auch wenn wir in unserer Klinik mit mehrsprachigem Personal gut aufgestellt sind und das Thema Interkulturalität eine große Rolle spielt, ist es für uns als Klinik wichtig, das Personal zu schulen und für das Thema zu sensibilisieren. Umso mehr freuen wir uns auf die gemeinsame Veranstaltung mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Dinslaken“, so Angelika Hiroko Fritz vom Evangelischen Klinikum Niederrhein.

Die kostenlose Fortbildung mit dem Titel „Gesundheitsversorgung von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund und die Bedeutung der sprachlichen Verständigung“ findet am 10. Juni online um 17 Uhr statt. Der Referent, Dr. phil. Ali Kemal Gün, ist Psychologischer Psychotherapeut und Integrationsbeauftragter der LVR-Klinik in Köln und geht unter anderem auf das Verstehen von Chiffren und die Bedeutung der sprachlichen Verständigung ein. Im Anschluss seines Vortrags gibt es noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Anmeldungen für medizinisches und therapeutisches Personal sind per E-Mail an integration@dinslaken.de möglich. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.

Pressemitteilung vom 31.05.2021