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Kunst

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Kunstwerke im öffentlichen Raum der Stadt Dinslaken – zu erleben bei „NRW-Skulptur“

Das Kultursekretariat Gütersloh präsentiert auf seiner Internetseite https://nrw-skulptur.net/ Kunstwerke im öffentlichen Raum in NRW. Die Stadt Dinslaken hat sich bei dem Projekt „NRW-Skulptur“ mit gleich vier Kunstwerken zur Teilnahme an der landesweiten Präsentation beworben. Dabei handelt es sich um

  • das Leiterwagen-Mahnmal von Alfred Grimm (1993)
  • das Denkmal für Jeanette Wolff von Steffi Schöne (2018)
  • den Roten Hasen von Thomas Schütte (2014/15)
  • die Sieben Säulen der Weisheit von Waldemar Kuhn (1965)

Eine Jury hat alle aus NRW neu eingegangenen Bewerbungen geprüft. Dabei wurden alle aus Dinslaken vorgeschlagenen Kunstwerke für würdig zur Aufnahme in die Präsentation erachtet.

Die Kunstwerke sind auf der Web-Seite über mehrere Zugänge zu finden: Über den Ortsnamen Dinslaken, die Objektart („Skulptur“), die Namen der Künstler*innen, die Region („Niederrhein“) und die Entstehungszeit. So lassen sich interessante Vergleiche zu ähnlichen wie zu ganz unterschiedlichen Kunstwerken herstellen.

Das Leiterwagen-Mahnmal von Alfred Grimm im Stadtpark erinnert an die ehemalige jüdische Gemeinde in Dinslaken, den „Judenzug“ vom 10.11.1938 und die Vertreibung der 28 Kinder aus dem jüdischen Waisenhaus zu Dinslaken. Damals stürmten NS-Schlägertrupps das einzige Waisenhaus für jüdische Kinder im Rheinland. Sie zwangen die verbliebenen 28 Kinder, einige Habseligkeiten einzupacken. Dann wurden sie auf einem Leiterwagen durch Dinslaken und aus der Stadt hinausgefahren. Auch Läden, Wohnhäuser jüdischer Bürger*innen und die Synagoge wurden gestürmt und angezündet.

Das Denkmal für Jeanette Wolff von Steffi Schöne befindet sich auf dem Jeanette-Wolff-Platz. In einer polierten Edelstahlsäule spiegelt sich vom Boden aus ein gebogenes Motiv korrekt wider. Es zeigt das Gesicht von Jeanette Wolff, das in der Säule zu schweben scheint und die Betrachtenden seitlich über 180 Grad begleitet. Jeanette Wolff gehörte einer jüdischen Familie an, die im Holocaust fast vollständig umgebracht wurde. Lediglich sie und ihre Tochter Edith überlebten. Jeanette Wolff, die sich schon vor 1933 in der SPD engagiert hatte, arbeitet mit an dem Entwurf des Grundgesetzes und wurde eine der ersten Abgeordneten im Deutschen Bundestag.

Der Rote Hase von Thomas Schütte im Bergpark wurde im Rahmen des Projekts „Choreographie einer Landschaft“ zur Wiederbelebung des Areals der stillgelegten Zeche Lohberg aufgestellt. Thomas Schütte fertigte ihn nach dem Vorbild eines Hasen aus Ton, den seine Tochter im Kindesalter schuf. Der Lohberger Hase entstand auf einem glasfaserlaminierten Styroporkern mit wetterbeständiger Beschichtung und roter „Flipflop“-Lackierung, die sich je nach Sonnenstand und -einstrahlung farblich verändert.

Die Sieben Säulen der Weisheit von Waldemar Kuhn findet man im Stadtpark. Durch ihre abstrakte Gestaltung und ihre Materialauswahl (Beton statt Bronze) setzte der Künstler „Die sieben Säulen der Weisheit“ bewusst von den formalen Vorgaben vorheriger Perioden, vor allem während der NS-Zeit, ab. Das Werk ermöglicht den Betrachtenden neue, freiere Gedanken zur Gestaltung und Interpretation von Kunstwerken. „Die sieben Säulen der Weisheit“ von Waldemar Kuhn ist die größte frei geformte Betonskulptur der Welt.

Pressemitteilung vom 04.01.2022