Dinslaken unterstützt foodsharing-Initiative
Mit der Unterzeichnung der sogenannten Motivationserklärung durch Bürgermeisterin Michaela Eislöffel unterstützt die Stadt Dinslaken nun auch offiziell die Ziele der Umweltorganisation foodsharing. Damit es nicht allein bei guten Vorsätzen bleibt, geht ab 2. Januar 2024 der neue „Fairteiler“ im Museum Voswinckelshof an den Start.
„Weltweit wirft jede Person durchschnittlich 74 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Das muss nicht sein“, findet Bürgermeisterin Michaela Eislöffel. „Ein bewusster Konsum und nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln hat maßgebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Klimas und beeinflusst damit indirekt auch die Lebensqualität in unserer Stadt. Deshalb setzen wir nun ein gemeinsames Zeichen.“
Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich in Deutschland im Müll
Die Umweltinitiative foodsharing hat auch in Dinslaken eine örtliche Gruppe. Rund 100 Personen engagieren sich, um Ressourcen zu schonen und Abfälle zu vermeiden. Immerhin landen rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland jährlich im Müll, davon mehr als die Hälfte allein in Privathaushalten. Viele Produkte sind oftmals noch essbar, auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten wurde. Aufklärung darüber soll Abhilfe schaffen.
Bisher werden in Dinslaken Lebensmittel überwiegend in örtlichen Betrieben vor dem Weg in die Tonne gerettet. Die geretteten Produkte werden anschließend an unterschiedliche Institutionen oder an Privatpersonen „fairteilt“.
Neuer "Fairteiler" im Museum Voswinckelshof
Mit der Errichtung eines „Fairteilers“ im Museum Voswinckelshof kommt nun ein neues und ganz praktisches Projekt hinzu. Mit „Fairteiler“ ist eine frei zugängliche Verteilstation im Eingangsbereich des Museums gemeint, die aus einem Kühlschrank und stabilen Regalen besteht.
„Das Museum Voswinckelshof als Teil der Stadt Dinslaken sieht sich den Gedanken von Nachhaltigkeit verbunden. Dazu gehört die Unterstützung von Initiativen wie Food Sharing unter anderem mit gemeinsamen Veranstaltungen im Museum. Der feste Fairteiler ist für Dinslaken eine gute und sinnvolle Erweiterung des Food Sharing-Gedankens. Im Museum findet er ein breites Publikum und ist öffentlich zugänglich. Die Rettung der Lebensmittel wird so auf eine solide Grundlage gestellt. Der künftige Fairteiler ist daher aus unserer Sicht im Museum sehr gut verortet, wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Food Sharing“, sagt Museumsleiter Danny Könnicke.
Zugang zum "Fairteiler": dienstags bis sonntags, 14-18 Uhr
Der Fairteiler ist ab Januar öffentlich zugänglich, immer zu den Öffnungszeiten des Museums: dienstags bis sonntags, 14.00 bis 18.00 Uhr. Während der Öffnungszeiten können alle Gäste die Regale füllen und natürlich selber Lebensmittel kostenlos mitnehmen. Sabine Schrade und Ruth Gruner, Botschafterinnen von foodsharing in Dinslaken, fassen es so zusammen: „Sie haben zu viele Äpfel im Garten, die Sie gar nicht verbrauchen können? Sie fahren in den Urlaub und der Kühlschrank zu Hause ist noch voll? Dann bestücken Sie doch den ‚Fairteiler‘ damit!“
Der Raum wird täglich kontrolliert, gereinigt und desinfiziert. Alle, die den Fairteiler nutzen, sind dennoch aufgerufen, alle entnommenen Lebensmittel möglichst zeitnah zu verzehren und vorher noch einmal per Augen, Nase und Geschmack zu überprüfen. Die eigenen Sinne wieder zu schulen, ist auch ein Ziel von foodsharing.
Lebensmittelrettung im Vordergrund
„Übrigens ist der ‚Fairteiler‘ keinesfalls als Konkurrenz zur Tafel zu verstehen“, erläutert Anne Doemen von der foodsharing-Gruppe Dinslaken. „Beim foodsharing-Konzept steht nicht die Bedürftigkeit im Vordergrund, sondern die Rettung und Weiterverwendung der Produkte und damit auch die Abfallreduzierung.“
Einbindung in die Lokale Agenda 21 Dinslaken
Nachdem die lokale foodsharing-Gruppe in einem der Fachausschüsse ihre Aktivitäten vorgestellt hatte, beschloss der Rat der Stadt, dass die Stadt Dinslaken foodsharing-Stadt werden soll. Dafür hat die Bürgermeisterin nun die Motivationserklärung unterschrieben. Um diese mit Leben zu füllen, arbeiten die Stadtverwaltung im Rahmen der Lokalen Agenda 21 mit der lokalen foodsharing-Gruppe an der Umsetzung des Ideenkatalogs der foodsharing-Städte, nachzulesen unter: https://www.foodsharing-staedte.org/de/stadt. Die Ausstattung des Fairteilers konnte sowohl mit privaten Spenden als auch mit einer Finanzspritze aus einem öffentlichen Förderprogramm für nachhaltiges Engagement angeschafft werden.