Die Sommerzeit ist Reisezeit.
Doch was für uns gut ist, kann die Umwelt und das Klima stark belasten. In der Urlaubszeit trifft das ganz häufig schon auf die Anreise zum Urlaubsort zu, aber auch vor Ort hat der Aufenthalt Auswirkungen, beispielsweise durch den erhöhten Wasser-, Energie- und Flächenverbrauch.
Um den Urlaub, trotz schlechtem Gewissen bezüglich der Umwelt und des Klimas zu genießen, gibt es einige Möglichkeiten die Umweltbelastungen zu reduzieren:
Je näher umso besser
Schon im Umkreis von wenigen hundert Kilometern finden wir Urlaubsort: das Meer, die Berge, schöne Städte und weite Landschaften. Die An- und Abreise macht einen besonders großen Teil der Umweltbelastungen aus. Je näher wir also in den Urlaub fahren, desto besser ist es für die Umwelt und das Klima. Es lohnt sich also die Frage zu stellen, ob eine Fernreise mit dem Flugzeug immer notwendig ist, um schöne Orte zu erkunden.
Die Wahl des Verkehrsmittels
Wer einen Urlaub plant, denkt meist an die An- und Abreise mit dem Auto oder dem Flugzeug. Jedoch lässt es sich auch mit dem Zug entspannt an viele Orte reisen oder sogar mit dem Fahrrad.
Zum Vergleich: Ein Flug von Deutschland auf die Kanarischen Inseln und zurück verursacht 1.800 kg CO2 pro Person. Bei einer vierköpfigen Familie entspricht dies 7,2 t CO2 Emissionen. Reist die Familie hingegen mit einem Mittelklassewagen könnten sie rund 45.000 km weit fahren.
Der Transport vor Ort
Auch vor Ort gibt es meist vielfältige Möglichkeiten der Mobilität. In Urlaubsorten ist das Verkehrsnetz des ÖPNV oft gut aufgestellt. Fahrradverleihsysteme und –anbieter*innen sind zudem ebenfalls vielerorts gut zu finden, sodass auf das Auto verzichtet werden kann.
Freizeitaktivitäten
Wasser ist ein kostbares Gut und im Zuge des Klimawandels eine immer knapper werdende Ressource. Pools, Golfplätze und künstliche beschneite Skipisten benötigen sehr große Wassermengen, die anderorts knapp werden können.
Dauer und Häufigkeit
Urlaub tut allen gut – das steht außer Frage. Nichtsdestotrotz sind die Fragen berechtig, ob es immer eine Flugreise sein muss, ob jedes Jahr ein Urlaub geplant wird oder ob gar mehrere kurze Urlaube notwendig sind? Der Umwelt und dem Klima käme eine längere Urlaubsreise, dafür jedoch nicht so häufig, besser gelegen.
Verpflegung im Urlaubsgebiet
Jede*r kennt es: die kulinarischen Besonderheiten im Urlaubsort! Diese können auch genossen werden.
Sowohl zuhause als auch im Urlaub empfiehlt es sich aber, möglichst saisonal, regional und biologisch zu essen und den Fleischkonsum zu reduzieren.
Kompensation
Wenn die Urlaubsreise doch in ferne Länder führen wird, besteht die Möglichkeit die entstehenden Treibhausgasemissionen durch freiwillige Kompensationszahlung zu begleichen. Mit dem Geld der Kompensationszahlung werden Klimaschutzprojekte finanziert, mit denen die entsprechende Menge an treibhausgasen ausgeglichen wird.
Sorgsamer Umgang mit der Natur
In unserem Urlaub spielt eine intakte Natur eine entscheidende Rolle, sie wird jedoch auch genauso stark vom Tourismus beeinträchtigt. Durch den erhöhten Flächenverbrauch für Unterkünfte und Infrastrukturen werden Lebensräume zerstört und die biologische Vielfalt beeinträchtigt.
Achten Sie daher auf möglichst nachhaltige und naturverträgliche Freizeitangebote und achten Sie die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung. Respektieren Sie die Natur vor Ort und behandeln sie respektvoll! Abfälle haben auch an fremden Orten keinen Platz in der Natur. Genauso sind Tiere und Pflanzen, insbesondere geschützte Arten, nicht geeignet als Urlaubsmitbringsel.