„Fair. Und kein Grad mehr!“ lautete das Motto der bundesweiten „Faire Woche“ vom 15. bis zum 29. September, die dieses Jahr zum 22. Mal stattfand und an der sich auch die Stadt Dinslaken wieder beteiligte. Wie das Motto erahnen lässt, standen dabei Themen rund um den Klimawandel im Fokus.
„Kaffeehaus“ in der historischen Küche des Museums Voswinckelshof
Eingeläutet wurde die Faire Woche in Dinslaken bereits am 12. September, drei Tage vor dem offiziellen Beginn. Am Tag des offenen Denkmals veranstaltete das Team Nachhaltige Entwicklung der Stadt Dinslaken zusammen mit der Museumspädagogin Cordula Hamelmann ein „Kaffeehaus“ in der historischen Küche des Museums Voswinckelshof. Bei einer duftenden Tasse Kaffee konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessante Fakten zur historischen Zubereitung von Kaffee, der Vielfalt der Kaffeetrends bis hin zum stadteigenen fair gehandelten DIN-Kaffee kennenlernen. Der DIN-Kaffee feiert dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum und konnte während der gesamten Fairen Woche 2023 neben dem regulären Verkauf im Eine-Welt-Laden auch bei der Stadtinformation erworben werden.
Tag der Möglichkeiten: Nachhaltigkeit mithilfe von Mitmachaktionen und fairen Produkten erlebbar machen
Am 16. September war das Thema Nachhaltigkeit am „Tag der Möglichkeiten“, der von dem Verein „Ach so e.V.“ organisiert wurde, im gesamten Stadtgebiet und im Umland präsent. An verschiedenen Stationen in Dinslaken, Hünxe und Voerde konnten sich Interessierte zu ehren- und hauptamtlichem Engagement im Bereich der nachhaltigen Entwicklung in all seinen Facetten informieren, austauschen und bei unterschiedlichsten Aktionen mitmachen. Unser Team war an der Villa Kunterbunt vertreten und hielt neben Informationen zu Nachhaltigkeit, Fairem Handel und der Lokalen Agenda 21 faire Bananen und Schokolade zur Stärkung bereit. Im Rahmen einer Mitmachaktion konnten von Groß und Klein Samenkugeln gebastelt werden, die spätestens nächstes Frühjahr für viele blühende Gärten und Balkone sorgen werden. Die Eine Welt Gruppe aus Dinslaken beteiligte sich ebenfalls am Tag der Möglichkeiten und zelebrierte dabei den 20. Geburtstag des fairen DIN-Kaffees mit Verkostungen und einer Kaffee-Ausstellung, die „von der Bohne bis zur Tasse“ den langen Weg des Kaffees von der Herstellung bis zum Genuss veranschaulichte. Als weitere Gruppe der Lokalen Agenda 21 war die AG Energie und Umwelt im Jugendzentrum P-Dorf mit einem Mitmach- und Infostand zu Themen wie erneuerbare Energien und nachhaltige Mobiliät vertreten.
Faires Frühstück mit fünf Schulklassen im P-Dorf
Im P-Dorf fand zudem an vier Vormittagen während der Fairen Woche ein faires Frühstück statt. Fünf 5. Klassen der Gesamtschule Hiesfeld waren zu Besuch und konnten an drei Stationen etwas zum Anbau, der Verarbeitung und dem Handel von konventionellen im Unterschied zu fairen Bananen und fairer Schokolade lernen. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass Bäuerinnen und Plantagenarbeiter bei fair gehandelten Produkten von ihrer Arbeit leben können und Kinderarbeit ausgeschlossen ist, wohingegen bei konventionellen Produkten nur 2% des Endpreises bei ihnen ankommt. Ihr neu gewonnenes Wissen konnten die Kinder in einem Quiz im Format von „1, 2 oder 3“ testen, bevor zum Abschluss gemeinsam gefrühstückt wurde – natürlich mit fair und ökologisch hergestellten Produkten wie Kakao, Tee, Schokoaufstrich, Honig und Orangensaft.
Podiumsdiskussion „Alles Banane!" im Rathaus über Ernährungssicherheit und Saatgutvielfalt
Den Abschluss der Fairen Woche in Dinslaken bildete die Podiumsdiskussion „Alles Banane! Was hat Lebensmittelvielfalt weltweit mit unserer zukünftigen Ernährung zu tun?“. In einem knapp zweistündigen Talkformat diskutierten Gertrud Falk (FIAN Deutschland), Ruth Laakmann (Schanzenhof in Alpen) und Johannes Leuchtenberg (Kreisbauernschaft Wesel) über Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Saatgutvielfalt. Moderiert wurde der Talk von Jürgen Sokoll (Eine Welt Netz NRW). Dabei standen große Fragen im Raum, vor allem welchen Einfluss der Klimawandel (z. B. durch Extremwetterereignisse und Bodenerosion) auf die globale Landwirtschaft und somit auf unsere Ernährung hat und welche Rolle Saatgutvielfalt bei der Sicherung unserer Ernährung spielt. Dabei wurde auch der sogenannte „Globale Süden“ in den Blick genommen, der besonders mit den sich verschärfenden Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert und somit den zunehmend erschwerten Bedingungen in der Landwirtschaft ausgesetzt ist. Vor diesem Hintergrund wurden auch Alternativen wie die ökologische Landwirtschaft und der Faire Handel diskutiert. Nach dem Talk konnte sich das interessierte Publikum an verschiedenen Ständen zur Fairen Woche, den Saatgutbibliotheken in Dinslaken und Neukirchen-Vluyn und zum Klimabündnis der Kommunen im Kreis Wesel informieren und die Faire Woche 2023 ausklingen lassen.
Wir freuen uns auf die Faire Woche 2024
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die zum erfolgreichen Gelingen der diesjährigen Fairen Woche in Dinslaken beigetragen haben und freuen uns schon sehr auf die Faire Woche 2024, die vom 13. September bis 27. September stattfinden wird. Auch im nächsten Jahr steht das Thema Klimagerechtigkeit im Mittelpunkt der Fairen Woche. Dabei wird der Fokus vor allem auf die Betroffenheit und den Umgang mit dem Klimawandel aus der Sicht von jungen Menschen gelegt.