Im Oktober 2023 beginnen die Abrissarbeiten auf dem Trabrennbahn-Gelände der Stadt Dinslaken. Die Arbeiten dienen der Vorbereitung auf die zukünftige Bebauung der Fläche mit neuen und bezahlbaren Wohnungen. Mit Unterstützung des Ingenieurbüros HPC AG aus Duisburg wurde die Rückbauplanung erstellt und nach dem Sommer die Leistungen für den Abbruch ausgeschrieben. Mit dem Abbruch ist im September das Unternehmen Prangenberg & Zaum GmbH aus Viersen beauftragt worden. Die Arbeiten werden unter Leitung des Ingenieurbüros von dem Abbruchunternehmen am 2. Oktober starten. In den ersten Wochen werden vor allem die Baustelleneinrichtung mit Aufstellplanung sowie Arbeiten der Entrümpelung und Entkernung der Gebäude durchgeführt. Die artenschutzrechtlichen Belange werden berücksichtigt, was durch ein externes Büro für Umweltplanung sichergestellt wird.
Der tatsächliche Abriss der Gebäude erfolgt voraussichtlich ab Ende November und wird bis Ende April 2024 andauern. Dabei wird der gesamte Rückbauprozess nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) durchgeführt. Die Zertifizierung des Rückbaus durch den DGNB wurde bereits angemeldet. Eine besondere Herausforderung wird sein, dass es im Bereich der Zieltribüne ein Verdachtspunkt für einen Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gibt. Der Verdachtspunkt wird im Zuge des Rückbaus untersucht. Hierzu haben bereits Gespräche und ein Ortstermin mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung stattgefunden, durch die im Weiteren die Maßnahme begleitet wird.
Die Abrissarbeiten sind so geplant, dass keine Straßenbereiche für den Verkehr gesperrt und es keine sonstigen Verkehrseinschränkungen geben wird. Auch die Martinikirmes findet wie gewohnt statt. Die Martinikirmes und andere Veranstaltungen auf dem Außengelände sind in der Rückbauplanung berücksichtigt. Die Abrissarbeiten werden sich auf ein notwendiges Maß um die drei abzureißenden Gebäude beschränken. Somit wird wie gewohnt in diesem Jahr wie auch im nächsten Jahr die Martinikirmes im Bereich der Trabrennbahn stattfinden.
Bei dem Abriss der Gebäude ist außerdem eine weitestgehende Vermeidung von Lärm- und Staubbeeinträchtigungen vorgesehen. Um dies zu gewährleisten, werden über den gesamten Rückbauzeitraums Erschütterungs- und Staubmessungen an unterschiedlichen Stellen durchgeführt. Auch wird der Rückbau dazu soweit möglich von Seiten des Gelände-Inneren, also vom ehemaligen Geläuf aus, durchgeführt. Dies dient nicht nur zur Reduzierung von Emissionen, sondern auch dazu, dass der Baumbestand zwischen den Gebäuden und der Bärenkampallee erhalten werden kann. Trotzdem wird bereits jetzt um Verständnis für eventuelle Beeinträchtigungen gebeten, die mit dem Rückbau verbunden sind.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte der Stadtrat die Rahmenplanung für das Gelände der Trabrennbahn beschlossen, die mit den Dinslakener Bürger*innen erarbeitet worden war. Mit dem letzten Renntag an Silvester 2022 wurde die Nutzung des Trabrennbahnbetriebs eingestellt und die Flächen sind an die Stadt Dinslaken zurückgefallen. Auf der Grundlage der Rahmenplanung wird in diesem Jahr die verbindliche Bauleitplanung starten.
Parallel zum Bauleitplanverfahren werden schrittweise Maßnahmen der Baufeldfreimachung und -aufbereitung durchgeführt. In einem ersten Schritt werden die Zieltribüne mit dem Rennrichterturm, der Holztribüne und die Grüne Wetthalle abgerissen. Das Tribünenhaus ist in das künftige Wohnquartier integriert und soll nach Möglichkeit erhalten und umgenutzt werden. Ende 2024 sollen der Rückbau weiterer Gebäude entlang der Straßenbahn erfolgen, hier befinden sich die Stallungen, das ehemalige „Aktiv Center“ und die Fahrzeughalle.
Anfang dieses Jahres hat die DIN FLEG mbH die erforderlichen Vorbereitungen für den Rückbau aufgenommen. Für den Abriss wurde ein Abbruch- und Entsorgungskonzept erstellt, die Gebäude wurden auf Gefahrenstoffe untersucht und die Abrissanzeige wurde gestellt. Zudem wurden auf der Grundlage der durchgeführten Artenschutzprüfung die notwendigen Ausnahmegenehmigungen für den Abriss nach dem Bundesnaturschutzgesetz durch die Untere Naturschutzbehörde erteilt. Entsprechende Ersatzmaßnahmen für Fledermäuse und Mehlschwalben sind in Abstimmung mit der Fachbehörde und unter ökologischer Begleitung bereits umgesetzt.
Ein besonderes Anliegen der Stadt Dinslaken und der städtischen Flächenentwicklungsgesellschaft DIN FLEG mbH ist es, fortlaufend über die Entwicklungen vor Ort zu informieren. Hierfür sind im Weiteren unter anderem Baustellenrundgänge geplant, über die zu gegebener Zeit separat informiert wird. Auch per Webcam wird sich die Baustelle künftig auf der Projektseite www.zukunft-trabrennbahn.de verfolgen lassen.
Pressemitteilung vom 28.09.2023