Zu schmale Gehwege, parkende Autos als Hindernisse oder Mülltonnen auf dem Gehweg: Die Liste der Anmerkungen bei dem Auftaktworkshop zum Fußverkehrs-Check in Dinslaken war lang. Etwa 25 Personen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft hatten sich am 27. August im Ratssaal zusammengefunden. In ihrer Begrüßung betonte Bürgermeisterin Michaela Eislöffel die vielen Vorteile guter Fußwege: „Fußgängerfreundliche Wege und Plätze erhöhen die Aufenthalts- und Lebensqualität in unserer Stadt, aber auch die Verkehrssicherheit. Vor allem unsere jüngsten und ältesten Verkehrsteilnehmer, die sehr häufig zu Fuß unterwegs sind, müssen wir durch gute Fußwege schützen.“ Zu-Fuß-Gehen fördere nicht nur die Gesundheit, sondern entlaste auch den Verkehr in den Innenstädten.
Durch den Abend leitete Lara Wohland vom Planungsbüro Planersocietät. „Ziel des Fußverkehrs-Check ist es, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Politik und Verwaltung für die Belange des Fußverkehrs zu sensibilisieren“, so Wohland. Außerdem verwies Sie auf das enorme Potenzial des Fußverkehrs. So sind 35 Prozent aller in Deutschland zurückgelegten Wege – ob mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß – unter zwei Kilometer lang und somit gut zu Fuß zu bewältigen. Gleichzeitig wird jedoch nur jeder zweite Weg zwischen einem und zwei Kilometern mit dem Fuß bzw. dem Rad zurückgelegt. Hier setzt der Fußverkehrs-Check als Instrument der Fußverkehrsförderung an.
Nach einem thematischen Einstieg in das Thema waren die Teilnehmenden des Workshops gefragt. An zwei Stellwänden bot sich nun die Gelegenheit, auf Schwachstellen und Konflikte im Fußverkehrsnetz hinzuweisen. Nach vielen interessanten Beiträgen wurden die Ergebnisse abschließend noch einmal zusammengefasst. Damit endete der Auftaktworkshop nach rund 2 Stunden.
Die während des Auftaktworkshops gesammelten Anmerkungen sollten nun im Rahmen der beiden Ortsbegehungen in Hiesfeld und dem Averbruch geprüft und ergänzt werden. Am vergangenen Dienstag fand die erste Ortsbegehung in Hiesfeld statt. . Mit einer Gruppe von ca. 40 Personen ging es auf eine rund 2 Kilometer lange Route durch den Hiesfelder Dorfkern. Dabei wurden die Anmerkungen aus dem Auftaktworkshop vor Ort überprüft und weitere konfliktreiche Punkte im Fußverkehrsnetz ausgemacht. Mithilfe eines bereitgestellten Rollators konnten die Teilnehmenden erleben, wie selbst kleinste Hindernisse für motorisch eingeschränkte Personen zu unüberwindbaren Hürden werden. Die Erkenntnisse des Auftaktworkshops und der Ortsbegehung dienen als Grundlage zur Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zur Verbesserung des Fußverkehrs durch das Planungsbüro Planersocietät.
Den Abschluss des praktischen Teils des Fußverkehrs-Checks bildet am 17. September die Ortsbegehung durch den Averbruch. Die Begehung startet um 17:00 Uhr vor dem Eingang der Averbruchschule. Thematischer Fokus der Begehung sollen unter anderem die Schulwege sein. Auch zu dieser Ortsbegehung sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.
Der Termin für den Abschlussworkshop mit Präsentation des erarbeiteten Maßnahmenkatalogs wird zeitnah bekanntgegeben.
Pressemitteilung vom 06.09.2024