Dinslaken belegt im kürzlich veröffentlichten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe Platz 13 von 190 und bekommt eine grüne Ampel. Die Bewertung wurde in den Ampelfarben vorgenommen. Von den 190 aufgeführten Städten haben 24 eine rote Ampel erhalten und sind somit durch den Check durchgefallen.
Dinslaken ist „Grüner“ als viele andere deutsche Städte ihrer Größenordnung (über 50.000 Einwohner*innen). In diesem Hitze-Check werden die Flächenversiegelung sowie das Grünvolumen bewertet und betrachtet. Grünstrukturen, Bäume oder Sträucher werden in Vergleich zur Fläche bewertet.
Viele haben schon vermutet, was sich dann in den letzten beiden Jahren bei der Erarbeitung des Masterplans Grün deutlich zeigte. Die Stadt Dinslaken verfügt über ein gesundes Maß an Grünstrukturen. Die Bilanz der eigenen Untersuchungen sowie des Hitze-Checks bestätigen die hohe Lebensqualität und den grünen Charakter Dinslakens.
„Unsere Stadt ist nicht nur charmant, sondern auch sehr naturverbunden. Wir setzen viel daran, unser Grün zu erhalten, zu pflegen und weiter auszubauen, damit Dinslaken auch in Zukunft lebenswert ist“, sagt Bürgermeisterin Michaela Eislöffel. Auch in einer grünen Stadt wie Dinslaken gibt es Potenzial für Verbesserungen. Genauere Untersuchungen haben gezeigt, dass es bei uns viele gut mit Grünstrukturen versorgte Stadtteile gibt, aber auch Bereiche in denen Handlungsbedarf besteht und Entsiegelungen und Erweiterung von Grünstrukturen notwendig sind, um den Menschen in allen Stadtteilen eine gesunde und lebenswerte Umgebung zu sichern.
Die Stadt Dinslaken nimmt diese Erkenntnisse ernst und arbeitet mit dem Masterplan Grün daran, Grünstrukturen zu erhalten oder zukünftig zu entwickeln. Dabei ist die Beteiligung der Bürgerschaft von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund lädt die Stadt zu einer Reihe von Stadtspaziergängen ein, bei denen die Bürger*innen ihre Anregungen und Ideen direkt vor Ort einbringen können. Diese Stadtspaziergänge bieten eine einmalige Gelegenheit, gemeinsam mit Stadtplanern und Verantwortlichen die Potenziale und Herausforderungen in den einzelnen Stadtteilen zu erkunden. Termine und weitere Informationen zu den Stadtspaziergängen sowie Anmeldemöglichkeiten gibt es unter: https://www.dinslaken.de/aktuelleplanungen
Neben der Zukunft der Grünstrukturen stehen auch konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Hitze im Fokus der Stadtverwaltung. Gemeinsam mit weiteren Städten an Emscher und Lippe beteiligt sich die Stadt Dinslaken im Netzwerk Klima.Werk an der Erarbeitung eines regionalen Hitzeaktionsplanes. Im geförderten Projekt „HAP.Regio“ werden besonders von Hitze betroffene Zielgruppen identifiziert und zielgruppenspezifische Kommunikationsstrategien erarbeitet. So sollen breite Teile der Bevölkerung über geeignete Kanäle (von Tageszeitung bis Social Media) vor nahenden Hitzewellen gewarnt und mit nützlichen Tipps und Verhaltensweisen bei Hitze versorgt werden. Im Projekt sollen auch bauliche Maßnahmen wie beispielsweise Trinkwasserbrunnen, Nebelduschen oder Sonnensegel umgesetzt werden. Ziel dabei ist die Erforschung von Kosten, Nutzen und Erfahrungen, um künftig möglichst effektive bauliche Hitzeschutzmaßnahmen entwickeln zu können. Ergebnis des regionalen Hitzeaktionsplanes ist ein Hitzeschutzbaukasten, aus dem sich jede Kommune einen eigenen, an die lokalen Bedürfnisse angepassten Hitzeaktionsplan zusammenstellen kann.
Auch vor Fertigstellung eines kommunalen Hitzeaktionsplanes setzt die Verwaltung Maßnahmen zum Schutz vor Hitze und zur Anpassung an die Folgen den Klimawandels um. So wurden zahlreiche Schulen und kommunale Gebäude vom Kanalnetz abgekoppelt. Das Regenwasser gelangt nicht mehr in die Kanalisation, sondern versickert oder verdunstet auf dem Grundstück in extra angelegten Versickerungsmulden. Durch die Wiederherstellung des natürlichen Wasserkreislaufes ergeben sich zahlreiche Vorteile. Dazu gehören Grundwasserneubildung, Kühlung durch Verdunstung sowie der Schutz vor Überflutung und Dürre infolge von Extremwetterereignissen.
Bei städtebaulichen Planungen und Entwicklungen werden Strukturen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels berücksichtigt. Die verpflichtende Begrünung von Dachflächen und Tiefgaragen sowie das Anlegen eines begrünten Vorgartens gehören mittlerweile zu den Standardregelungen bei der Entwicklung von Baugebieten. Darüber hinaus wird auf eine angemessene Ausstattung mit multifunktionalen Grün- und Freiflächen geachtet und das anfallende Regenwasser soll im Sinne des natürlichen Wasserkreislaufes vor Ort verbleiben. In besonders großen Plangebieten wird die klimatische Situation im Detail untersucht. Durch optimierte Gebäudestellungen entstehen verschattete Bereiche und wichtige Luftleitbahnen können bestehen bleiben. So soll bereits bei der Konzeption der neuen Stadtquartiere einer Überwärmung entgegengewirkt werden.
Pressemitteilung vom 11.09.2024