Zahlreiche Menschen in unserer Stadt kämpfen weiter mit den Folgen des gestiegenen Wasserpegels und des Grundwasser-Anstiegs. Schon seit den Weihnachtstagen sind Einsatzkräfte unter anderem von Feuerwehr, THW, DLRG, Emschergenossenschaft und Stadtverwaltung im Einsatz, um größere Schäden abzuwenden. Zahlreiche Hilferufe haben in den vergangenen Tagen die Stadt erreicht. Die Abteilungen der Dinslakener Stadtverwaltung – von Feuerwehr, über Tiefbau und Ordnungsbehörde bis hin zum DIN Service – und die Hilfsorganisationen arbeiten Hand in Hand zusammen. Oberstes Ziel ist, dass keine Menschen zu Schaden kommen.
In Folge des Rotbachstandes, des Rheinhochwassers und des ergiebigen
Regens in den letzten Wochen ist der Grundwasserspiegel stark angestiegen. Die Keller zahlreicher Mitmenschen, insbesondere in
Eppinghoven, aber auch in Hiesfeld, stehen unter Wasser. In
Privathäusern sind zwar grundsätzlich die Eigentümer*innen für das
Abpumpen verantwortlich. Hier gilt jedoch größte Vorsicht, vor allem
wenn Hausanschlüsse betroffen sind: Auf keinen Fall sollte in nassen
Kellerräumen unvorsichtig mit Strom hantiert werden. Elektrische Geräte,
Steckdosen und ähnliches sollten keinen Wasserkontakt haben. In
Gefahrensituationen oder wenn die privaten Maßnahmen nicht greifen und
das Wasser über 10 cm anschwillt, sollte unbedingt die Feuerwehr
verständigt werden. Diese ist unter der Rufnummer 112 erreichbar.
Bereits in den vergangenen Tagen ist die Feuerwehr wegen vieler
Wasserschäden ausgerückt. So drohte auf einem Hof in Hiesfeld Wasser in
Stallungen und ins Wohnhaus zu geraten. Am Thomashof standen teilweise Garagen und ein Wirtschaftsraum 30 cm unter Wasser. Auch der Kindergarten Dickerstraße und die Hagenschule haben Wasserschäden in den
Kellerräumen.
In Folge von vollen Kanälen kam es zum Teil zu Wasserrückstau aus der
Kanalisation. Häuser, die keine Rückstau-Sicherung hatten, waren
betroffen, zum Beispiel an der Ursulastraße und der Deller Heide.
Der DIN Service ist unterwegs, macht Pumpwerkskontrollen und kümmert
sich darum, dass Straßeneinläufe frei von Verstopfungen sind, damit das
Wasser abfließen kann. Außerdem hat der DIN Service bei voll stehenden
Rigolen (Regen-Auffangbecken) Wasser abgesaugt.
Die Talsperre Rotbachsee ist derzeit als Vorsichtsmaßnahme gedrosselt.
Denn durch das Rheinhochwasser kann der Rotbach nicht so schnell wie
üblich Wasser ableiten. Normalerweise fließen hier 6 Kubikmeter Wasser
pro Sekunde ab. Aktuell ist der Abfluss vorsorglich auf 3 Kubikmeter pro
Sekunde beschränkt worden. Wie auf vielen Bildern zu sehen ist, kommt es
durch die Drosselung aber zu überfluteten Wanderwegen im Bereich des Oberlaufs des Rotbachs. Der Rotbachsee hat sich ausgebreitet und
Spazierwege sind nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar.
Wie die Emschergenossenschaft mitgeteilt hat, haben sich die Pegelstände an der Emscher deutlich entspannt. Laut der Emschergenossenschaft werden
auch die anstehenden Niederschläge nicht zu kritischen Werten an den
Emscher-Pegeln führen.
Die Stadt bittet jedoch alle, gerade mit Blick auf die Grundwasser-Situation, wachsam und vorsichtig zu sein. Auch sollte kein Hochwasser-Tourismus betrieben werden. Abstand zu Wassermassen und Respekt vor Absperrungen können Leben retten.
Bürgermeisterin Michaela Eislöffel appelliert zudem: „Unterstützen Sie
sich in Notsituationen gegenseitig! Hilfsbereite und solidarische
Nachbarschaften sind insbesondere in Krisensituationen unverzichtbar.
Daher hoffe ich auf den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe unter Nachbar*innen und Familienangehörigen. Allen Betroffenen gilt unser Mitgefühl.“
Mitteilung vom 29.12.2023