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Dokumentations- und Informationszentrum Ledigenheime im Ledigenheim Lohberg

Das Ledigenheim Lohberg ist ein beeindruckendes unter Denkmalschutz gestelltes Gebäude. 2007 kernsaniert fungiert es heute als Zentrum für Kultur, Dienstleistung und Gewerbe. Neben einem technisch bestens ausgestatteten Veranstaltungssaal bietet es rund 50 unterschiedlichen Unternehmen funktionale Büroräume.

nachgebauter Türstock im Dizeum Lohberg

Das Ledigenheim - im Zentrum der Gartenstadt Lohberg gelegen - beherbergt das im September 2014 eröffnete "Dokumentations- und Informationszentrum Ledigenheime im Ruhrbergbau (DIZeum)". Dies ist eine Sammlungsstätte für die Historie von Ledigenheimen, es enthält aber auch eine abwechslungsreiche Ausstellung über die Geschichte von Ledigenheimen.

Im Ruhrgebiet gab es für ledige Bergarbeiter mindestens 120 Heime, die auch als Arbeiterkasernen, Schlafhäuser, Menagen oder im Volksmund häufig als "Bullenkloster" bezeichnet wurden. Einige von diesen Häusern hatten nur eine Kapazität von wenigen Schlafplätzen. Das größte gab es von der Firma Krupp in Essen mit einer Bettenzahl von 1.600. Dort waren 16 ledige Männer in einem Wohnraum untergebracht. Dieses Haus, das 1856 errichtet worden war, ist auch eines der ersten Heime dieser Art gewesen.

Von mittlerer Größe waren die Ledigenheime des Thyssen Bergbaus, zu dem auch das Ledigenheim Lohberg gehörte. Trotz des Ersten Weltkrieges wurde es 1916 fertig gestellt. Es liegt im Zentrum des Stadtteils Lohberg, der ab 1907 für die Arbeiterfamilien der nahe gelegenen Zeche Lohberg gebaut wurde. Die Pläne für die Kolonie wurden angelehnt an die aus England stammende Gartenstadtidee. Das Lohberger Ledigenheim hatte eine Kapazität von 542 Betten in einem dreigeschossigen Ziegelbau. Neben der Nutzung als Unterkunft und Verpflegungsstätte gab es hier auch eine Kegelbahn, Kultur- und Sportveranstaltungen sowie die Werksfürsorge und die bergmännische Kulturarbeit. Ein Teil des Gebäudes wurde zeitweise als Berglehrlingsheim genutzt.

Ausstellungsraum

Das DIZeum besteht aus zwei Räumen. In dem Ausstellungsraum befinden sich Schautafeln sowie Vitrinen mit Exponaten. Neben vielfältigen Informationen zu zahlreichen Aspekten rund um Ledigenheime enthalten die Tafeln auch viele biographische Erzählungen von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen. Ebenfalls kann hier ein bergmännischer Türstock besichtigt und durchschritten werden. In einem kleinen Zeitzeugenkino können Sie den Erzählungen von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen auf einem Monitor lauschen. Der nebenan liegende nachgebaute Wohnraum, der die Situation von etwa 1920 abbildet, vermittelt die Atmosphäre eines typischen Ledigenheimzimmers. Geschichte wird hier hautnah erlebbar.
Der Besuch des DIZeums kann optimal mit einem Spaziergang durch die Gartenstadt Lohberg entlang eines historischen Tafelrundweges sowie den kürzlich eröffneten Bergpark Lohberg kombiniert werden.

Öffnungszeiten des DIZeums:
jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr (außer in den Ferien und an Feiertagen) und nach Terminvereinbarung

Adresse des DIZeums:
Stollenstraße 1, 46537 Dinslaken

Sie interessieren sich für eine Führung oder einen Gruppenbesuch?
Gruppenführungen sind nach Vereinbarung mit der Stiftung Ledigenheim unter Tel. 02064 - 621 930 oder info@stiftung-ledigenheim.de sehr gerne zu organisieren.