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Jeanette Wolff

Jeanette Wolff

Geboren 1888 in Bocholt - Gestorben 1976 in Berlin

Portrait Jeanette Wolff

Im Jubiläumsjahr „2021 - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gilt es auch, an die Jüdinnen und Juden zu erinnern, die in Dinslaken und am Niederrhein gelebt, gearbeitet haben und gestorben sind. Zwar kann Dinslaken nicht wie Köln mit 1700 Jahre jüdischen Lebens aufwarten. Aber etwa für die Hälfte der Zeit urkundlich auf eine jüdische Familie verweisen, die in Dinslaken bis zum Holocaust ansässig war. Einzelne Familienangehörige (Liffmann, Salmon, Cohen) lassen sich über die Jahrhunderte immer wieder in Akten und Dokumenten des Stadtarchivs und in anderen Archiven nachweisen. Das soziale Leben und nicht zuletzt die Wirtschaft unserer Ackerbürgerstadt wurden von jüdischen Bürgern mitgeprägt. Ein Beispiel für das Geben und Nehmen zwischen einem jüdischen Viehhändler und einem christlichen Bauern präsentiert in einem Film das Museum Voswinckelshof. Die Errichtung eines stattlichen jüdischen Waisenhauses mit angeschlossener Schule zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeugt von der Bedeutung und dem Gewicht der Dinslakener Gemeinde am Niederrhein. Nicht nur innerhalb ihrer Gemeinschaft agierten jüdische Frauen und Männer, sondern sie engagierten sich auch in der lokalen und nationalen Politik.

Im 20. Jahrhundert kämpfte die Jüdin, Sozialdemokratin und Überlebende des Holocausts, Jeanette Wolff, unermüdlich für Freiheit, Recht und Gerechtigkeit. Ihr Leben und Leiden sind Vergangenheit, aber ihre Ansichten und Überzeugungen behalten ihre Gültigkeit; gegenwärtig mehr denn je. Jeanette Wolff - im nachfolgenden Beitrag von Joachim Schulz-Marzin gewürdigt - verkörpert ein herausragendes Beispiel jüdischen Lebens in Deutschland.

Jeanette Wolff mit Tochter Edith

Für weitere Informationen zu Jeanette Wolff können Sie hier den Aufsatz von Martina Weinem "Jeanette Wolff - Es gehört mehr Mut zur Liebe als zum Hass" aus dem Buch "Der andere Blick - FrauenLeben in Dinslaken" (Essen, 2001) lesen.